Brände in Ohlendorf         [1]

In früheren Zeiten lagen die Bauemgehöfte eng beieinander, alle Gebäude waren mit Stroh oder Reet gedeckt, und die Brandbekämpfung war noch recht primitiv.

Im Jahre 1911 war ein heißer, trockener Sommer. Es war August, und das Getreide stand in Hocken auf dem Stoppelfeld. Ein Defekt in Ostermanns Mühle löste einen Brand aus, der nicht gleich im Entstehen gelöscht werden konnte. Mit Blitzesschnelle bemächtigte er sich der anliegenden Nachbarhäuser. Jeder Betroffene dachte natürlich nur an Rettung seiner Habseligkeiten und nicht ans Feuerlöschen. Ein Funke genügte, um ein knochentrockenes Hausdach brennen zu lassen.

Es standen im Umsehen die Bauernhäuser von Ostermann (Nr.5), Ahrenshop (Nr.11), Fortkamp (Nr. 10) und noch 2 Häuslingskaten in hellen Flammen. Die Löschtrupps wußten weder aus noch ein! In allen Hausdielen hing noch ein Teil des Geschlachteten, Würste, Schinken und Speckseiten, Auch diese fingen Feuer, das Fett sprühte und spritzte, und helle Funken flogen weit durch die Luft und setzten auch noch die benachbarten Hocken und die trockenen Stoppeln in Brand, so daß das gesamte Kornfeld bis zur Klitzenburg mit abbrannte, immer wieder vom starken Wind entfacht.

1958 äscherte ein Blitzschlag einen Pachthof des Bauern Meier (Nr. 8) völlig ein. Beim selben Besitzer hatte schon 1871 ein Wirbelsturm das strohgedeckte Hausdach zur Hälfte abgedeckt.

1965 brannte das Häuslingshaus von Ahrenshop völlig nieder; der Brand war durch spielende Kinder entfacht.

Im September 1967 erfaßte ein Großbrand die Scheune von Ostermann, Die hiesige Feuerwehr nahm Löschwasser aus der vorhandenen Zisterne. Die 6 Nachbarwehren aber mußten Wasser aus dem 780 m entfernten Eschbach mit einer B-Leitung holen. Die Scheune brannte völlig ab, doch die angrenzende Mühle konnte gerettet werden.

In den Abendstunden des 9. Januar 1968 brach bei Bruns (Nr. 13) ein Feuer aus, das den Kuhstall mit Diele und die angebaute Scheune völlig zerstörte. Obwohl die Feuerwehr durch Straßenpassanten frühzeitig alarmiert wurde, konnte sie nicht mehr retten. Dem Feuer fielen zum Opfer 42 Rinder und 1 Schaf, die qualvoll in der Glut starben. - Das Ablöschen dieses Gebäudekomplexes stellte sich recht schwierig, denn es herrschte eine Temperatur von minus 10 - 15 Grad. - Zum Glück konnte die Trennmauer das Wohnhaus vor dem Brand schützen, so daß dieses weitgehend unbeschädigt blieb. - Bei der Ursachenuntersuchung wurde offiziell festgestellt, daß es sich um Brandstiftung handelte; der Täter jedoch konnte nicht ermittelt werden!

Die Feuerwehrmänner konnten nicht der Ruhe pflegen, denn sie wurden am 10. Januar erneut zum Brand gerufen. Es brannte der Schweinestall von Ostermann. Auch hier dieselben Schwierigkeiten in bezug auf eisige Kälte. Auch hier starben im Feuer einige Schweine.

Ein kleiner Waldbrand am 17. August 1973 bei Schardelmann (Nr.36), der mit Hilfe der Tankwagen von Siedenburg und Maasen schnell gelöscht wurde.

Am 29.11.1973 wieder ein Großbrand, diesmal im Güdeschen Anwesen (Nr.14). Wegen ungünstiger Windverhältnisse war der gesamte Unterkreis der Feuerwehr im Einsatz. Wohnhaus und Stallung konnten gerettet werden, während die Scheune mit landwirtschaftlichen Maschinen ein Raub der Flammen wurde.

Ein größerer Brand der Meierschen Pächterstelle fand am 28.8.1974 statt. Ein Opfer der Flammen wurde der Schweinestall mit Nebengebäuden und die Wagenremise. Auch bei diesem Brand waren die Feuerwehren von Maasen, Mellinghausen, Sieden und Siedenburg neben der hiesigen im Einsatz.

Am nächsten Tag heulten wiederum die Sirenen, denn es brannte die Scheune des Besitzers Schlamann (Nr. 7), wobei wieder die schon genannten Wehren halfen. Anfang September - am 5. September - stand der Wagenschuppen von Ostermann in Flammen.

1979 war ein Wohnhaus- und Stallbrand in Klitzenburg; die Scheune konnte gerettet werden.

Bei vielen dieser Ohlendorfer Brände vermutete man Brandstiftung, ein Erfolg beim Forschen aber blieb der Kripo versagt!

[1] Aus der Dorfchronik der Ortschaften Mellinghausen Ohlendorf Brake