Rettung einer Verletzten Person aus einem PKW

Zum Retten der verletzten Person öffnet der Angriffstrupp vorsichtig die PKW-Tür, damit das Unfallopfer nicht hinausfällt. Die verletzte Person wird angesprochen und z.B. nach ihrem Namen gefragt. Reagiert die verletzte Person nicht auf die Frage,sollte man sie an Schulter oder Handgelenk anfassen, um festzustellen, ob sie bei Bewußtsein ist. Wenn das Unfallopfer angeschnallt ist, muß zuerst der Gurt gelöst werden. Notfalls muß der Gurt mit einem geeigneten Hilfsmittel (z. B. Taschenmesser) durchgeschnitten werden. Nachdem die Füße der verletzten Person freigelegt worden sind sollte nach Möglichkeit der Autositz nach hinten geschoben werden.
Die betroffene Person ist jetzt von hinten in Sitzflächenhöhe an der fernen Hüfte zu fassen und mit einer kräftigen Bewegung zu sich herumzudrehen. Dabei kann man auch mit der anderen Hand gegen ihr Knie drücken. Herumdrehen des Verletzten[ 1 ]
Dann den Unterarm der sitzenden Person vor ihren Leib legen und mit beiden Armen unter ihren Achselhöhlen durchgreifen und den Unterarm überfassen. Hierbei müssen alle zehn Finger obenliegen (Rettungsgriff). Rettungsgriff[ 2 ] Rettungsgriff
Jetzt die Knie etwas beugen, das eigene Körpergewicht nach hinten verlagern und im Kreuz aufrichten, um die verletzte Person aus dem Fahrzeug herauszuziehen. Die verletzte Person sollte auf Knie und Oberschenkel lagern und langsam aus dem Fahrzeug gezogen werden. Das zweite Truppmitglied hilft an den Beinen tragen, um zu verhindern, daß die Füße der verletzten Person hängenbleiben oder auf dem Boden aufschlagen.
Die verletzte Person wird auf die Krankentrage gelegt und mit den Gurten gesichert. Dann wird die verletzte Person auf der Trage, im Schrittempo mit den Füßen voran, zum Verbandplatz getragen.
Die Trage wird in der Nähe der Verletztensammelstelle abgestellt und die Handgriffe werden eingeschoben. Die Gurte der Trage werden gelöst und ein Truppmitglied tritt dicht an den Kopf der verletzten Person heran. Das Truppmitglied greift mit beiden Händen unter den Nacken der verletzten Person und stützt dabei mit den Unterarmen den Kopf. Rettungsgriff[ 3 ] Rettungsgriff
Als nächstes mit nicht zuviel Schwung den Oberkörper der verletzten Person zum vornübergebeugten Sitz bringen und die verletzte Person mit gestreckten Armen nach vorne beugen. Dicht an den Rücken der verletzten Person herantreten und sie seitlich mit den Knien abstützen, damit sie nicht wegsackt. Einen Unterarm der verletzten Person vor ihren Bauch legen und mit beiden Händen die Achselhöhlen durchfahren. Jetzt wird der Unterarm von oben gegriffen, wobei alle 10 Finger oben liegen. Rettungsgriff[ 4 ] Rettungsgriff
Jetzt geht das Truppmitglied in die Knie und verlagert sein Körpergewicht nach hinten, um die Belastung für die Wirbelsäule und Bandscheibe möglichst gering zu halten, und zieht dabei die verletzte Person auf die Oberschenkel. Die Arme bleiben dabei gestreckt. Man sollte niemals "aus dem Rücken" heben. Die verletzte Person wird durch die Gewichtsverlagerung auf die Oberschenkel gezogen. Das zweite Truppmitglied erfaßt die Beine der verletzten Person und der Trupp legt die Person auf dem Ablageplatz auf einer Decke ab. Rettungsgriff[ 5 ] Rettungsgriff
Es folgt die Überprüfung der Vitalfunktionen. Hierzu werden beide Hände, ohne Feuerwehrschutzhandschuhe, auf Rippenbogen / Oberbauch gelegt, um eine Atemkontrolle durchzuführen.
Danach folgt die Pulskontrolle an der Halsschlagader. Dazu tastest man mit drei Fingerspitzen seitlich neben dem Kehlkopf ("Adamsapfel") und rutscht dann mit den Fingern in die seitliche Halsgrube.
Pulskontrolle an der Halsschlagader[ 6 ] Pulskontrolle an der Halsschlagader
Wenn Atmung und Kreislauf vorhanden sind wird die bewußtlose Person in die Stabile Seitenlage gebracht. Zur Durchführung der Stabilen Seitenlage die bewußtlose Person in Hüfthöhe etwas anheben und den nahen, gestreckten Arm der verletzten Person soweit wie möglich unter ihren Körper schieben. Stabile Seitenlage 1[ 7 ] Stabile Seitenlage 1
Das Bein auf dieser Seite beugen und den Fuß an das Gesäß stellen, damit die bewußtlose Person beim Herüberziehen nicht in Bauchlage gerät. Stabile Seitenlage 2[ 8 ] Stabile Seitenlage 2
Den anderen Arm der bewußtlosen Person auf ihrem Oberkörper ablegen und danach die Schulter und die Hüftgegend der bewußtlosen Person erfassen und sie vorsichtig und gleichmäßig zu sich herüber in die Seitenlage ziehen. Dabei ist die verletzte Person zu stützen, damit sie nicht in Bauchlage gerät. Stabile Seitenlage 3[ 9 ] Stabile Seitenlage 3
Den unter dem Körper der bewußtlosen Person liegenden Arm am Ellenbogen etwas nach hinten hervorziehen und mit der Hand am Rücken abstützen, um ein zurückrollen der verletzten Person zu verhindern. Die verletzte Person liegt dann nicht mehr auf der Außenseite des Oberarms, sondern auf der Schulter, wodurch eine Stabilisierung der Lage erfolgt. Stabile Seitenlage 4[ 10 ] Stabile Seitenlage 4
Den Kopf der verletzten Person an Stirn und Kinn leicht anheben und in den Nacken überstrecken. Das Gesicht zeigt hierbei erdwärts. Die Finger des jetzt obenliegenden Armes unter die Wange schieben, um den Kopf in dieser Lage zu stabilisieren. Die Handfläche liegt hierbei auf der Unterlage. Stabile Seitenlage 5[ 11 ] Stabile Seitenlage 5
Zum Schluß ist die verletzte Person zuzudecken und an den Rettungsdienst zu übergeben.
Im Realfall sind Einweg-Schutzhandschuhe unter den Feuerwehrschutzhandschuhen zu tragen
Stabile Seitenlage 6
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Fotos von der Homepage des (DRK) Deutsches Rotes Kreuz