Klasse 2: Verdichtete, verflüssigte oder unter Druck gelöste Gase

Klasse 2.1: Entzündbare Gase

Gefahrklasse 2.1

Entzündbare Gase sind z.B. gelöstes Acetylen. Bei Behältern mit entzündbaren Gasen führt Hitze zu Drucksteigerung und Berstgefahr. Als Folge des Austritts besteht darüber hinaus noch Explosions- und Brandgefahr.






Klasse 2.2: Nicht entzündbare, ungiftige Gase

Gefahrklasse 2.2

Bei Behältern mit nichtentzündlichen, ungiftigen Gasen besteht bei Hitzeeinwirkung die Gefahr der Drucksteigerung und des Berstens des Behälters. Beispiele für nicht entzündbare, ungiftige Gase sind Stickstoff oder Sauerstoff. Da Sauerstoff jedoch auch brandfördernde Eigenschaften hat, muß der Behälter mit dem Gefahrenzettel 2.2 und zusätzlich mit dem Gefahrenzettel 5.1 gekennzeichnet werden. Auch die Atemluftflaschen der Feuerwehr gehören zur Gefahrenklasse 2.2.





Klasse 2.3: Giftige Gase

Gefahrklasse 2.3

Bei Hitzeeinwirkung auf Behälter mit giftigen Gasen besteht die Gefahr der Drucksteigerung und des Berstens des Behälters. Nach Freiwerden des Gases besteht darüber hinaus Vergiftungsgefahr.







Bei Stoffen der Klasse 2.1 bis 2.3 besteht neben den stoffspezifischen Gefahren, wie z.B. Giftigkeit oder Brennbarkeit, die Gefahr des Druckgefäßzerknalls bei Erwärmung des Transportbehälters. Die Erwärmung kann durch die Nähe einer Brandstelle erfolgen, z.B. durch einen Brand des Transportfahrzeugs oder durch das Brennen anderer Ladungsgegenstände. In solchen Fällen sind die Gasbehälter zu kühlen und zwar aus großer Entfernung, um die Einsatzkräfte bei einem möglichen Druckgefäßzerknall nicht zu gefährden. Löschgeräte mit großer Wurfweite sind hier einzusetzen.Sollte das Ansprechen des Sicherheitsventils oder Verformung des Behälters erkennbar sein, besteht höchste Berstgefahr. Sofortiger Rückzug ist anzuordnen. Wie bei Explosivstoffen ist bei Unfällen mit Brandeinwirkung auf Druckgasbehälter die Einsatzstelle mit einem Abstand von 1000 Metern abzusperren.
Bei Erwärmung eines mit Acetylen gefüllten Behälters wird eine chemische Reaktion des Acetylens in Gang gesetzt, die auch nach Beendigung der Erwärmung nicht zum Stillstand kommt und zu einem Druckanstieg im Behälter führt. Diese Behälter können daher auch lange nach Beendigung der äusseren Erwärmung noch zerknallen. Deswegen sind sie mindestens 24 Stunden zu kühlen und laufend zu beobachten.

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